DJJU erfolgreich bei Hapkido-EM
Hapkido ist eine koreanische Kampfkunst, welche zur effektiven Selbstverteidigung genutzt wird, und stellt damit ein Pendant zum japanischen Jiu-Jitsu, welches in der DJJU gelehrt wird, dar. Da neben dem Hapkido auch artverwandte Stile eingeladen waren, nutzten Pia Ludwig (1. Dan Jiu-Jitsu), Karl Jänike (1. Dan Jiu-Jitsu) und Denis Freudenberg (4. Dan Karate, 2. Dan Jiu-Jitsu) diese Möglichkeit, um das Jiu-Jitsu auf internationaler Ebene einem breiten Publikum zu präsentieren.
Pia konnte direkt in der ersten und spektakulär anzusehenden Disziplin „Flugrolle“ ihre Goldmedaille gewinnen. Hierbei ist das Prinzip dem Weitsprung ähnlich, jedoch müssen die Hände zuerst den Boden berühren, woraufhin eine Vorwärtsrolle für eine verletzungsfreie Landung ausgeführt wird. Pia setzte sich dominant gegen ihre Konkurrentinnen durch und sprang 3,3 m weit. Mit nahezu einem halben Meter Vorsprung zur Zweitplatzierten bewies Pia ihre Athletik sowie Überlegenheit in dieser Disziplin.
In der zweiten Disziplin „Kampf“ musste Karl seine Vielseitigkeit demonstrieren, da hier neben Schlägen und Tritten auch Würfe erlaubt waren, sodass ein Großteil des Repertoires des Jiu-Jitsus gefordert war. Besonders durch geschickt platzierte Schläge sammelte Karl Punkte, musste sich im Finale jedoch der österreichischen Konkurrenz geschlagen geben. So gewann er die Silbermedaille im Leichtkontakt.
In der Disziplin „Selbstverteidigung“ mussten 10 verschiedene Angriffe, davon 4 mit Waffen, abgewehrt werden und der Fokus lag auf der Funktionalität der Techniken. Auf spektakuläre Techniken, wie man sie aus Actionfilmen kennt, wurde hier zu Gunsten von Effektivität verzichtet, sodass es etwas weniger akrobatisch zuging, der praktische Nutzen der Kampfkünste in der modernen Selbstverteidigung allerdings ganz klar sichtbar wurde. Pia konnte sich mit ihrer Leistung gegen die 13 Konkurrenten und Konkurrentinnen im oberen Mittelfeld positionieren und Denis musste zunächst ins Stechen gegen eine Meisterin des ausrichtenden Vereins und hatte damit den Heimvorteil gegen sich. Dennoch überzeugte er mit einer souveränen Leistung und konnte sich die Bronzemedaille sichern.
Am zweiten Tag trat Denis in der Disziplin „Kata“ an, wobei es sich um Choreografien aus Abwehr- und Angriffstechniken handelt, die von den Meistern an ihre Schüler vermittelt werden, um die Kampfkunst fortbestehen zu lassen. Da im Karate die Kata eine sehr große Rolle spielt, war Denis gut auf diesen Wettkampf vorbereitet und zeigte eine souveräne Leistung. Doch auch hier ging es nicht ohne Stechen, wobei er seine Leistung noch einmal steigern und sich so gegen zwei weitere Konkurrenten, davon erneut eine lokale Meisterin, durchsetzen konnte. Dies bescherte ihm die Silbermedaille in dieser Disziplin.
Direkt im Anschluss musste Denis erneut antreten, dieses Mal in der Disziplin „Allgemeine Waffenkata“, bei welcher die Wahl der Waffe freigestellt wurde, mit Ausnahme des Langstockes (Bo) und des Schwertes, da diese eigene Disziplinen darstellten. Denis entschied sich für Sai-Gabeln, welche ursprünglich ein Arbeitsgerät für japanische Bauern und Fischer waren, und bereitete sich mit dem Kobudo-Trainer (japanische Kampfkunst mit Arbeitsgeräten, dem Karate sehr ähnlich) des Samurai Burgdorf vor. Denis setzte sich gegen die Konkurrenz durch und gewann die Goldmedaille in dieser Disziplin.
Im Namen der DJJU danken wir dem Veranstalter IHC (International Hapkido Cooperation) sowie den Ausrichtern der SV Einheit Wittenberg Hapkido für eine absolut gelungene Durchführung dieses Großevents! Da die Ausrichter über den „Hapkido und Jiu-Jitsu Bund Sachsen-Anhalt Mitglied“ der DJJU sind, war ein Besuch sowie die Unterstützung (als Kampfrichter und Fotograf) durch einen Teil des Präsidiums der DJJU eine Selbstverständlichkeit und diente zeitgleich der Planung weiterer Kooperationen zwischen dem Hapkido und dem Jiu-Jitsu.
Wir freuen uns auf viele weitere, gemeinsame Veranstaltungen und sportliche Wettkämpfe in der Zukunft!