9. Dan für Doris Pohl
Das Bundesseminar der Deutschen Jiu-Jitsu Union, ausgerichtet vom Samurai Burgdorf, bot den würdigen Rahmen für eine ganz besondere Ehrung in unserem Sport.
Doris Pohl, eine der Mitbegründerinnen der Deutschen Jiu-Jitsu Union und seit fast 60 Jahren aktive Kampfkünstlerin, wurde vom Präsidium der DJJU für ihre Verdienste der 9. Dan im Jiu-Jitsu verliehen. Hierbei handelt es sich effektiv um die höchste Graduierung innerhalb der japanischen Kampfkünste, die überhaupt an einen Menschen verliehen werden kann. Denn der 10. Dan repräsentiert die Perfektion innerhalb einer Kampfkunst und wird in aller Regel nur posthum vergeben. Damit ist die Besitzerin der Sportschule Kentai in Bochum die erste Frau in Deutschland der diese Ehrung zuteilwurde. Bereits 1971 legte sie beim legendären Pionier des Jiu-Jitsus, Erich Rahn, die Prüfung zum 1. Dan ab. Im Laufe ihrer aktiven Zeit hat sie zahlreiche Funktionen im Verband ausgeübt und ganze Generationen innerhalb des Jiu-Jitsus im positivsten Sinne geprägt. Das Katawesen ist durch sie nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschland qualitativ hochwertig vermittelt und weiterentwickelt worden.
Auch heute noch leitet sie mit hohem Engagement die Kurse ihrer Sportschule und ist als Ansprechpartner für die DJJU nicht wegzudenken.
Jiu-Jitsu geht aus der waffenlosen Kampfkunst der Samurai hervor und kann somit bereits auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Hierbei stand und steht die effektive Selbstverteidigung im Fokus aller Trainierenden, sodass die traditionellen Techniken an moderne Begebenheiten angepasst werden. Neben Blocktechniken, Schlägen und Tritten bedient sich Jiu-Jitsu auch an Würfen und Hebel- sowie Würgetechniken, um Angreifer unter Kontrolle zu bringen. Dieses breite Spektrum wurde durch die Referenten des Lehrgangs exzellent abgedeckt, wobei auch philippinische Kampfkunst, in Form von Filipino Martial Arts, unterrichtet wurde.
Alle Referenten, selbst Inhaber hoher Dangrade bis hin zum 9. Dan, zeigten ihre Spezialitäten, sodass effektive Selbstverteidigung sowie lange Technikreihen, wie sie in Actionfilmen zu sehen sind, neben Abwehrtechniken mit und gegen Waffen (Stock und Messer) gelehrt wurden. Als zusätzliche Lernhilfe wurden die gezeigten Techniken von den Teilnehmenden gefilmt oder von einem Referenten als Handout zusammengefasst, um auch im Trainingsalltag sinnvoll genutzt zu werden.